Wenn über die Lebensdauer von PV-Anlagen gesprochen wird, fällt fast immer dieselbe Zahl:
👉 0,5 % Leistungsverlust pro Jahr.
Dieser Wert stammt aus Metastudien des Fraunhofer ISE und NREL – und beschreibt den durchschnittlichen jährlichen Leistungsverlust einzelner Silizium-Module. Moderne PV-Module sind also beeindruckend stabil.
Tatsächlich sehen wir in unseren Prüfungen auch immer wieder ältere PV-Module, die – sofern keine Defekte wie Zellrisse, Hotspots oder Isolationsprobleme vorliegen – deutlich geringere Leistungsverluste aufweisen. In manchen Fällen liegen die gemessenen Degradationsraten sogar deutlich unter 0,5 % pro Jahr, was zeigt, wie langlebig und robust hochwertige Module tatsächlich sind, wenn sie unter kontrollierten Bedingungen betrieben werden.
Doch dieser Wert wird häufig missverstanden:
Er beschreibt nicht, wie stark eine gesamte Anlage über die Jahre an Leistung verliert.
Denn eine PV-Anlage besteht nicht aus einem Modul, sondern aus tausenden Komponenten, die elektrisch, thermisch und mechanisch miteinander interagieren.
1. Modul-Degradation: Die physikalische Basis
Unter „Moduldegradation“ versteht man den langfristigen, irreversiblen Leistungsverlust eines PV-Moduls durch Zellalterung, UV-Strahlung, Feuchtigkeit und thermische Zyklen.
Fraunhofer- und NREL-Studien zeigen Medianwerte von 0,5 – 0,6 % pro Jahr – in Einzelfällen sogar darunter. Das ist die Komponenten-Perspektive.
Gemessen wird dabei immer unter kontrollierten Laborbedingungen oder an ausgewählten Referenzfeldern.
2. Anlagen-Degradation: Die Realität im Feld
In der Praxis zählt aber der reale Energie-Output am Einspeisezähler – und der wird durch weit mehr als die Modulalterung beeinflusst.
Hier sprechen wir von der Performance Loss Rate (PLR), also der jährlichen Gesamtdegradation einer PV-Anlage.
Diese umfasst u. a.:
- Mismatch durch ungleiche Modulkennlinien
- Kontakt- und Übergangswiderstände (z. B. durch Steckverbinder)
- Hotspots, Zellrisse, PID-Effekte
- Isolationsfehler und Leckströme
- Kabelalterung und Korrosion
- Verschmutzung (Soiling)
- Inverter- und Sensor-Drift
Im Feld liegt die PLR daher oft bei 0,8 – 1,2 % pro Jahr, teilweise deutlich höher – insbesondere, wenn Montage- oder Wartungsqualität nicht stimmen.
3. Das schwächste Glied bestimmt den Strom
In einem String sind Module seriell verschaltet.
Das bedeutet: Alle führen denselben Strom – begrenzt durch das schwächste Modul.
Ein einziger Defekt, z. B. ein
- Mikroriss,
- Hotspot,
- Kontaktproblem oder
- fehlerhafter Stecker,
kann die Leistung des gesamten Strings spürbar reduzieren.
Bypass-Dioden schützen zwar das Modul, „kappen“ aber gleichzeitig Teilströme.
So entsteht der klassische Fall: Ein defektes Modul zieht den gesamten String herunter.
4. Steckverbinder und Kabel – die unsichtbare Schwachstelle
Untersuchungen wie der HelioVolta PV Health Report 2025 zeigen:
- In über 80 % der inspizierten Anlagen treten Kontaktprobleme auf
- 70 % der EPCs verfehlen Montage- oder Crimp-Spezifikationen
- Übergangswiderstände, fehlerhafte Crimps oder unkompatible Stecker verursachen Leistungsverluste, Hotspots und im Extremfall Brandrisiken
Diese elektrischen Details sind unscheinbar – aber sie entscheiden, ob eine Anlage 10 % mehr oder weniger Ertrag liefert.
5. Anlagen-Degradation ist Handwerk
Die Lebensdauer moderner Module ist heute keine Limitierung mehr.
Was über die Performance entscheidet, sind:
- Montagequalität und Dokumentation
- Regelmäßige O&M-Kontrollen
- Mess- und Prüfkonzepte, die Fehler frühzeitig sichtbar machen
Anlagen-Degradation ist kein Schicksal – sie ist das aufsummierte Ergebnis vieler kleiner handwerklicher Details.
6. Wie 2nd Cycle das Problem löst
Genau hier setzt 2nd Cycle an:
Unsere Technologie ermöglicht es, PV-Module nicht nur zu reinigen, sondern sie auf Herz und Nieren zu testen – elektrisch, visuell und sicherheitstechnisch.
Unsere Kernkompetenzen:
- Leistungsprüfung & EL-Analyse: Identifikation schwacher Module, Hotspots, PID-Effekte
- Isolations- und Durchschlagtests: Erkennen von Sicherheitsrisiken
- Steckertausch & elektrische Sanierung: Beseitigung erhöhter Kontaktwiderstände
-
Klassifizierung nach Wiederverwendbarkeit:
→ „Fit for Reuse“ oder „Recycling erforderlich“ - Automatisierte Reinigung & visuelle Inspektion
Und das alles gibt es auch als mobile Lösung:
Mit der SolarBox bzw. unserer mobilen Refurbishing-Einheit kann 2nd Cycle direkt im Solarpark prüfen, reinigen und selektieren.
Das Ergebnis:
✅ Reduzierte String-Mismatch-Verluste
✅ Gesicherte elektrische Sicherheit
✅ Maximale Energieausbeute bei minimaler Stillstandszeit
✅ Datenbasierte Entscheidung zwischen Weiterverwendung oder Recycling
7. Fazit
Die Moduldegradation ist Physik – stabil, messbar, vorhersehbar.
Die Anlagen-Degradation hingegen ist Handwerk, Wartung und Qualitätssicherung.
2nd Cycle schließt genau diese Lücke:
Wir sorgen dafür, dass aus einer „durchschnittlichen“ PV-Anlage wieder eine leistungsstarke, geprüfte und sichere Anlage wird – sei es durch stationäre Prüfprozesse oder mobile Park-Refurbishing-Lösungen direkt vor Ort.
Denn manchmal genügt ein schwacher Kontakt, um tausende Euro Ertrag zu verlieren –
aber ein Refurbishing, um ihn wieder zurückzugewinnen.
Verdacht auf Leistungsverluste in Ihrem PV-Portfolio? Unsere automatisierte Testtechnologie liefert Ihnen klare Daten, bevor Erträge verloren gehen – sprechen Sie mit uns.