Warum das Thema Repowering immer wichtiger wird
In Europa sind mittlerweile tausende PV-Anlagen seit 15 bis 25 Jahren am Netz – und damit an einem Punkt, an dem Leistung, Technik und Wirtschaftlichkeit kritisch hinterfragt werden müssen. Viele Betreiber stellen sich die Frage: Weiterlaufen lassen, erneuern oder modernisieren?
Hier kommen zwei Begriffe ins Spiel, die oft vermischt werden: Repowering und Revamping.
Was ist der Unterschied zwischen Repowering und Revamping?
- Repowering bezeichnet den kompletten Austausch alter PV-Module durch neue, leistungsstärkere Module. Ziel ist es, auf derselben Fläche deutlich mehr Energie zu erzeugen.
- Revamping hingegen meint gezielte Maßnahmen zur technischen Optimierung – z. B. der Tausch einzelner defekter Module, Wechselrichter oder Anschlusskomponenten, ohne die gesamte Anlage zu erneuern.
In der Praxis verschwimmen die Grenzen oft – beide Konzepte zielen jedoch auf eine verbesserte Leistung und Wirtschaftlichkeit der bestehenden Anlage ab.
Warum ist Repowering wirtschaftlich interessant?
Die Entwicklung in der Modultechnologie war rasant:
Moderne PV-Module liefern heute auf gleicher Fläche bis zu doppelt so viel Leistung wie Anlagen aus den 2000er Jahren. Gleichzeitig sinkt der Wirkungsgrad alter Anlagen durch Degradation, Verschattung oder defekte Komponenten.
Ein weiterer Faktor: Defekte in Reihenschaltungen.
Schon ein einzelnes defektes Modul oder ein MPP-Tracker kann den Ertrag ganzer Strings massiv reduzieren – obwohl die meisten Module technisch noch in Ordnung wären.
Technische Lebensdauer: Wie lange hält ein PV-Modul wirklich?
Eine oft unterschätzte Wahrheit: Die meisten PV-Module sind langlebiger als erwartet.
Eine vielzitierte Studie des Fraunhofer ISE kommt zu dem Ergebnis, dass hochwertige, kristalline PV-Module eine durchschnittliche Degradation von nur 0,15 % pro Jahr aufweisen. Das bedeutet: Nach 20 Jahren bringen sie noch ca. 97 % der ursprünglichen Leistung!
Die Konsequenz: Gebrauchte Module sind zu wertvoll, um sie zu entsorgen.
Second Life für PV-Module: Reuse statt Recycling
Immer häufiger entscheiden sich Betreiber, ihre Altmodule nicht zu verschrotten, sondern einer Wiederverwendung zuzuführen – etwa für:
- Kleinere Freiflächenanlagen
- Off-Grid-Projekte
- Pilotanlagen in sonnenreichen Regionen
- Kommunale Energieprojekte mit geringem Budget
Dafür braucht es aber Prüfung, Klassifizierung und Dokumentation – genau hier setzt 2nd Cycle mit automatisierten Prüfanlagen und digitaler Nachverfolgung (UID) an.
Vorteile von Repowering & Reuse im Überblick
✅ Mehr Leistung auf bestehender Fläche
✅ Geringere Wartungskosten
✅ Möglichkeit zur Wiederverwendung funktionierender Module
✅ Vorbereitung auf End-of-Life & Recycling
✅ Beitrag zur Kreislaufwirtschaft und CO₂-Einsparung
Fazit: Repowering ist mehr als ein Technik-Upgrade
Repowering ist kein kurzfristiger Trend, sondern ein strategischer Hebel für eine nachhaltige und wirtschaftliche Energiewende. Die Kombination aus technischer Prüfung, Rückverfolgbarkeit und Wiederverwendung macht es möglich, gebrauchten Modulen ein zweites Leben zu geben – sicher, geprüft und sinnvoll integriert.
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