Ein globales Problem: E-Schrott auf Deponien
Weltweit wächst der Berg an elektronischem Abfall (E-Schrott) rasant – darunter auch immer mehr ausgediente PV-Module. Viel zu häufig landen diese Module jedoch nicht in einem zertifizierten Recyclingbetrieb oder einer zweiten Anwendung – sondern illegal auf Deponien im globalen Süden, insbesondere in Afrika oder Asien.
Ein Großteil dieser Transporte geschieht unter dem Deckmantel von "gebrauchter Ware". Tatsächlich aber handelt es sich oft um defekte, nicht geprüfte oder gefährliche Altgeräte, die lokal nicht sicher entsorgt werden können. Die Folgen:
- Massive Umweltverschmutzung
- Gesundheitsgefahren für lokale Bevölkerungen
- Verlust wertvoller Rohstoffe
- Vertrauensverlust in die Kreislaufwirtschaft
PV-Module sind besonders betroffen
Gerade Photovoltaikmodule gelten als Grenzfall zwischen Wertprodukt und Abfall:
- Viele Module sind noch funktionsfähig, aber schwer prüfbar
- Herstellerdaten fehlen oder sind nicht mehr lesbar
- Eine Klassifizierung nach Leistung oder Sicherheit ist oft nicht vorhanden
Das macht sie zu einem idealen „Schlupflochprodukt“ für zweifelhafte Exportgeschäfte.
Die Lösung: Eine eindeutige UID für jedes Modul
Die UID (Unique Identifier) ist eine digitale Kennung, die jedem PV-Modul zugeordnet wird. Vergleichbar mit einer Fahrgestellnummer beim Auto macht sie ein Modul individuell identifizierbar, rückverfolgbar und dokumentierbar.
In Kombination mit einer zentralen Datenbank oder einem digitalen Produktpass lassen sich dadurch folgende Fragen jederzeit beantworten:
✅ Woher stammt das Modul?
✅ Wann und von wem wurde es hergestellt?
✅ Welche Tests und Prüfungen hat es durchlaufen?
✅ Ist es für den Weiterverkauf zugelassen oder als Abfall deklariert?
✅ Wer ist der letzte rechtmäßige Besitzer?
Was bringt eine UID konkret?
Eine funktionierende UID-Lösung (wie sie etwa bei 2nd Cycle bereits eingesetzt wird) ermöglicht:
- Rechtskonforme Wiederverwendung (Reuse) von PV-Modulen
- Transparente Klassifizierung nach Leistung und Zustand
- Vermeidung illegaler Exporte durch digitale Nachweise
- Rückverfolgung über die gesamte Lebensdauer eines Moduls
- Basis für Garantie, Zertifizierung und Qualitätssicherung
Statt Containerweise Module ohne Nachweis ins Ausland zu verschiffen, entsteht so ein digital kontrollierter Second-Life-Markt für Solartechnik.
UID + Datenbank = echter digitaler Produktpass
Die UID ist der Schlüssel – aber erst in Verbindung mit einer Datenbank- oder Plattformlösung entsteht der volle Mehrwert:
- Ergebnisse aller Prüfverfahren (z. B. Flash, EL, Isolationsprüfung)
- Standortdaten, Nutzungshistorie, Alter
- Einstufung als Reuse- oder Recycling-Modul
- Dokumentation gemäß Abfallrecht
Diese Informationen können öffentlichen Stellen, Reuse-Unternehmen, Logistikern und Recyclern zur Verfügung gestellt werden – für eine gesetzeskonforme und nachhaltige Weiterverwendung.
Fazit: Ohne Daten keine Kreislaufwirtschaft
Eine glaubwürdige Kreislaufwirtschaft im PV-Bereich braucht mehr als gute Absichten – sie braucht Transparenz, Kontrolle und Nachweise.
Die Einführung einer verpflichtenden UID und eines digitalen Produktpasses ist ein entscheidender Schritt, um illegale Exporte zu stoppen, Ressourcen im Kreislauf zu halten und Vertrauen in Reuse-Konzepte zu schaffen.
👉 Sie möchten PV-Module rückverfolgbar machen oder einen Reuse-Prozess aufbauen? Wir helfen mit UID, Datenbank und Prüftechnologie. Jetzt Kontakt aufnehmen!