Flashtest bei PV-Modulen – Der Leistungstest in Millisekunden

Was ist ein Flashtest?

Der Flashtest ist einer der wichtigsten Leistungstests bei PV-Modulen. Er simuliert in einem Bruchteil einer Sekunde die Sonneneinstrahlung unter Standard-Testbedingungen (STC) – und liefert dabei präzise Messwerte zur tatsächlichen Leistung des Moduls.

Konkret wird dabei die sogenannte I-V-Kennlinie (Strom-Spannungs-Kennlinie) aufgenommen. Aus dieser lassen sich zentrale elektrische Parameter ermitteln – allen voran der Maximum Power Point (MPP), also jener Punkt, an dem das Modul die höchste elektrische Leistung liefert.

Warum ist der Flashtest entscheidend?

Die I-V-Kennlinie ist der elektrische Fingerabdruck eines Solarmoduls. Sie liefert auf einen Blick Informationen über:

  • Nennleistung (Watt Peak)
  • Leerlaufspannung (Voc)
  • Kurzschlussstrom (Isc)
  • Fill-Factor (FF)
  • Degradationszustand

Besonders bei gebrauchten PV-Modulen, z. B. im Rahmen von Repowering- oder Reuse-Projekten, ist der Flashtest unverzichtbar, um die tatsächliche Restleistung objektiv zu bestimmen.

Wie läuft der Flashtest ab?

  1. Positionierung im Lichtsimulator: Das Modul wird exakt im Prüfstand ausgerichtet – bei 2nd Cycle z. B. automatisiert über ein Transportsystem.
  2. Belichtung: Eine Xenonlampe oder LED-Lichtquelle erzeugt in wenigen Millisekunden einen künstlichen Sonnenblitz (1.000 W/m² bei 25 °C).
  3. Messung: Während des Blitzes wird die Strom-Spannungs-Kurve hochpräzise aufgezeichnet.
  4. Analyse: Die Software errechnet daraus die Leistung und weitere Kennwerte.
  5. Vergleich mit Nominalwerten: Abweichungen zeigen Degradation, Zellschäden oder Produktionsmängel.

Was sagt der Flashtest aus – und was nicht?

✅ Aussagekräftig für:

  • Elektrische Leistung unter STC
  • Vergleichbarkeit mit Herstellerangaben
  • Klassifizierung nach Leistung (z. B. für Reuse-Sortierung)

🚫 Keine Aussage über:

  • Zellrisse (hier hilft z. B. Elektrolumineszenz)
  • Isolationsprobleme
  • Längere Alterungsprozesse bei schwankenden Temperaturen/Feuchte

Daher wird der Flashtest in der Praxis meist in Kombination mit weiteren Prüfverfahren eingesetzt – bei 2nd Cycle z. B. mit EL, Isolations- und Sichtprüfung.

Flashtest und Reuse: Ein echter Gamechanger

Wenn PV-Module aus Bestandsanlagen ausgebaut werden, stellt sich die zentrale Frage: Was bringen sie noch?

Der Flashtest liefert darauf eine schnelle, objektive und standardisierte Antwort – und ermöglicht:

  • Sortierung nach Leistungsklassen
  • Transparenz für Käufer und Investoren
  • Zuverlässige Restwertschätzungen
  • Basis für die Vergabe begrenzter Garantien bei Reuse

Fazit: Der Flashtest ist Pflicht bei Second-Life-Modulen

Wer PV-Module verkaufen, weiterverwenden oder vergleichen möchte, kommt am Flashtest nicht vorbei. Er bildet die Grundlage jeder technischen Bewertung und ist damit ein zentrales Werkzeug im Repowering und Reuse von Solarmodulen.

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